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Budelfrau, Gackerermehr
Kemeten. In Oberschützen sind die Gestalten der Budelfrau und der „Gackerer“...
Beschreibung
In Oberschützen sind die Gestalten der Budelfrau und der „Gackerer“ noch getrennt gewesen, in Oberwart und in Wiesfleck wie in Kemeten sind sie offensichtlich verbunden worden. Die Schicksalsfrau hat die Funktion der Hühnersegen-verheißenden Heischegänger mitübernommen.Das scheint bei den
nahe beisammen liegenden Terminen und bei der engen Nachbarschaft deutscher und ungarischer Bräuche sehr verständlich.
Kemeten:
Die Budelfrau ist weiß gekleidet, tritt am 5. Jänner auf. Man sagt, daß die Budelfrau die Hühner zum fleißigen Legen anregt. Vor der Tür angekommen, ruft sie ’Pi, pi’, sodann öffnet sie die Tür so, dass sie nicht gesehen wird, und schüttet verschiedene Gaben (Dörrobst, Zuckerl und Rübenschnitzel) in die Stube. Die Gaben dürfen nicht eher aufgenommen werden, ehe man nicht sicher ist, dass sie von der Tür weg ist. Widrigenfalls kann es Vorkommen, dass die Budelfrau auf die auflesenden Personen Wasser schüttet.
Referenzen
Quelle:
Leopold Schmidt, Berchtengestalten im Burgenland.
In: Burgenländische Heimatblätter 13, 1951.
Budelfrau, Gackerer, Christkindmehr
Urbersdorf. In Oberschützen sind die Gestalten der Budelfrau und der „Gackerer“...
Beschreibung
In Oberschützen sind die Gestalten der Budelfrau und der „Gackerer“ noch getrennt gewesen, in Oberwart und in Wiesfleck wie in Kemeten und Urbersdorf sind sie offensichtlich verbunden worden. Die Schicksalsfrau hat die Funktion der Hühnersegen-verheißenden Heischegänger mit übernommen.
Urbersdorf
Am hl. Abend kommt die Budelfrau als Christkind verkleidet und budelt Äpfel, Nüsse, Zuckerln und Bäckereien. „Wenn man nicht pudelt, bekommt man nächstes Jahr keine Hendl“, sagen die Leute.
Referenzen
Quelle:
Leopold Schmidt, Berchtengestalten im Burgenland.
In: Burgenländische Heimatblätter 13, 1951.
Budelfrau, Rübenschnitzelmehr
Mariasdorf. Bei der Budelfrau handelt es sich vielmehr um eine Weihnachts- und ...
Beschreibung
Bei der Budelfrau handelt es sich vielmehr um eine Weihnachts- und Dreikönigsgestalt. Ihrem Wesen nach könnte man sie geradezu als Weihnachtsfrau bezeichnen, gleichzeitig aber mit Bedachtnahme auf den Heiligen des 6. Dezember als direktes weibliches Gegenstück zum hl. Nikolaus, mit dem sie die Einkehr, Kinderermahnung usw. und besonders das Früchtegeschenk teilt. Denn in diesen Zügen ist wohl ihr Hauptcharakter begründet. Als bedeutsamer Zug tritt das Verborgene ihres Auftretens auf: Man spricht eigentlich nur von ihr und ihre Gaben „pudeln“ in die Stube, oder auch nur ins Vorhaus und selten tritt sie tatsächlich ein.
Mariasdorf
Die Budelfrau kommt am 5. Jänner. Sie wirft, ohne dass man ihr Kommen hört, Äpfel, Nüsse und Backwerk in die Stube und verschwindet dann. Man sieht und hört sie nicht, bis die Äpfel bei der Tür hereingeflogen kommen. Bosheitshalber werden oft auch Rübenschnitzel bei den Türen hineingeschüttet.
Referenzen
Quelle:
Leopold Schmidt, Berchtengestalten im Burgenland.
In: Burgenländische Heimatblätter 13, 1951.
Budelmoahm, Budelmutter, Budelfraumehr
Buchschachen (und weitere). Neben den Gestalten Budelmutter und Budelfrau gibt es weiter noch d...
Beschreibung
Neben den Gestalten Budelmutter und Budelfrau gibt es weiter noch die der Budelmoahm , und zwar in ziemlich geschlossener Verbreitung in den
Orten südlich von Pinkafeld. Die Budelmoahm entspricht hier also nicht nur dem Datum ihres Erscheinens nach durchaus der Lutzelfrau und der Budelfrau, auch die Verkleidung und die Art der Darbietung ihrer Gaben ist die gleiche. Dunkle Züge scheinen gar nicht berichtet zu werden, die der Gabenbringerin überwiegen offensichtlich. Der Name ist wie der der Budelmutter zu den mütterlichen Frauenbezeichnungen zu stellen.
Auch die „Muhme“ verkörpert den Erztypus „Mutter“, „mütterliche F rau “, nur wird nicht der Muttername selbst, sondern der der Mutterschwester verwendet. Das ist weithin für verwandte Glaubensgestalten üblich, die als „Muhm en“ auftreten, sowohl Schicksalsfrauen, wie Wasserfrauen und Erntefrauen können so heißen. Die örtlich nächsten Muhmengestalten finden sich im südlichen Niederösterreich, wo sie schon durch mittelalterliche Ortsnamen belegt erscheinen.
In den Pinkafeld umgebenden Gemeinden Loipersdorf, Buchschachen, Kitzladen, Grafenschachen und Riedlingsdorf kommt die Spinnstubenfrau eine Woche nach dem Nikolotag, also am 13. Dezember, als „Budelmoahm“. Recht hässlich gekleidet, das Gesicht vermummt, mit langem Kittel, auf dem Kopf einen Korb mit Nüssen, Dörrobst und dergleichen. Sie brummt und stürzt bei der Tür herein, wirft sich selber mit dem Korb auf den Fußboden und schleudert den Inhalt desselben aus und verschwindet dann.
Referenzen
Quelle:
Leopold Schmidt, Berchtengestalten im Burgenland.
In: Burgenländische Heimatblätter 13, 1951
Budelmuttermehr
Kroisegg. Seit mehr als einem halben Jahrhundert ist der wissenschaftlichen W...
Beschreibung
Seit mehr als einem halben Jahrhundert ist der wissenschaftlichen Welt bekannt, dass es im Burgenland eine eigenartige Berchtengestalt gibt, eben die Budelmutter oder Budelfrau. Irene Thirring-Waisbecker hat schon 1896 darauf aufmerksam gemacht und sie mit der Lutzelfrau als Gestalt des 13. Dezember identifiziert. Für Niederösterreich und für Ost- und Untersteiermark ist sie schon seit einem vollen Jahrhundert geläufig, da sie Karl Weinhold 1853 für Steiermark, Theodor Vernaleken 1859 für Niederösterreich feststellen konnten. Auf steirischer Seite wurden die Nachrichten im Laufe der Jahrzehnte mehr als noch vermehrt. Im Burgenland wurde sie nur durch die Befragung des Bayerisch-Österreichischen Wörterbuches wiederentdeckt und die ungefähre Erstreckung ihres Geltungsbereiches durch Eberhard Kranzmayer kartographisch abgesteckt. Unsere Befragung ergibt freilich ein bedeutend genaueres Bild und läßt die Gestalt an zehn Orten, zwischen der Buckligen Welt und dem Lafnitztal, deutlich hervortreten. Das Hauptverbreitungsgebiet ist die Wart und das gesamte Gebiet zwischen Pinka und Strembach. Von dort führen die Verbindungen in die Oststeiermark.
Kroisegg
Hierorts ist nur die Bezeichnung Budelmutter bekannt. Die Budelmutter erscheint am 5. Jänner abends, womöglich soll sie unsichtbar sein, nur bloß die Geschenke für die Kinder absetzen, indem sie dieselben zur Tür hereinrollen lässt. Sie meldet sich weder an, gibt keinen Laut von sich und verschwindet nach dem Beschenken. Sie bringt Äpfel, Nüsse, Dörrobst, Rüben usw. — Sie bekleidet sich nicht besonders, da sie nicht in die Stube kommt.
Referenzen
Quelle:
Leopold Schmidt, Berchtengestalten im Burgenland.
In: Bgld. Heimatblätter 13, 1951
Beschreibung
Seit mehr als einem halben Jahrhundert ist der wissenschaftlichen Welt bekannt, dass es im Burgenland eine eigenartige Berchtengestalt gibt, eben die Budelmutter oder Budelfrau. Irene Thirring-W aisbecker hat schon 1896 darauf aufmerksam gemacht, und sie mit der Lutzelfrau als Gestalt des 13. Dezember identifiziert. Für Niederösterreich und für Ost- und Untersteiermark ist sie schon seit einem vollen Jahrhundert geläufig, da sie Karl Weinhold 1853 für Steiermark, T heodor Yernaleken 1859 für Niederösterreich feststellen konnten. Auf steirischer Seite wurden die Nachrichten im Laufe der Jahrzehnte mehr als noch vermehrt. Im Burgenland wurde sie nur durch die Befragung des Bayerisch-Österreichischen Wörterbuches wiederentdeckt und die ungefähre Erstreckung ihres Geltungsbereiches durch Eberhard Kranzmayer kartographisch abgesteckt. Unsere Befragung ergibt freilich ein bedeutend genaueres Bild und läßt die Gestalt an zehn Orten, zwischen der Buckligen Welt und dem Lafnitztal, deutlich hervortreten. Das Hauptverbreitungsgebiet ist die Wart und das gesamte Gebiet zwischen Pinka und Strembach. Von dort führen die Verbindungen in die Oststeiermark.
Burgauberg
Die Budelmutter kommt nach dem Christkind und schüttet Kletzen, Würfelzucker, Kartoffeln u. a. bei der Tür herein. Sie ist ein altes graues Weib, zerlumpt angekleidet. Wenn sie bei der Tür hereinkommt, muss die ganze Familie beim Tisch sitzen.
Referenzen
Leopold Schmidt, Berchtengestalten im Burgenland.
In: Burgenländische Heimatblätter 13, 1951.
Budelmuttermehr
Woppendorf. Seit mehr als einem halben Jahrhundert ist der wissenschaftlichen W...
Beschreibung
Seit mehr als einem halben Jahrhundert ist der wissenschaftlichen Welt bekannt, dass es im Burgenland eine eigenartige Berchtengestalt gibt, eben die Budelmutter oder Budelfrau. Irene Thirring-Waisbecker hat schon 1896 darauf aufmerksam gemacht, und sie mit der Lutzelfrau als Gestalt des 13. Dezember identifiziert. Für Niederösterreich und für Ost- und Untersteiermark ist sie schon seit einem vollen Jahrhundert geläufig, da sie Karl Weinhold 1853 für Steiermark, Theodor Yernaleken 1859 für Niederösterreich feststellen konnten. Auf steirischer Seite wurden die Nachrichten im Laufe der Jahrzehnte mehr als noch vermehrt. Im Burgenland wurde sie nur durch die Befragung des Bayerisch-Österreichischen Wörterbuches wiederentdeckt und die ungefähre Erstreckung ihres Geltungsbereiches durch Eberhard Kranzmayer kartographisch abgesteckt. Unsere Befragung ergibt freilich ein bedeutend genaueres Bild und lässt die Gestalt an zehn Orten, zwischen der Buckligen Welt und dem Lafnitztal, deutlich hervortreten. Das Hauptverbreitungsgebiet ist die Wart und das gesamte Gebiet zwischen Pinka und Strembach. Von dort führen die V erbindungen in die Oststeiermark.
Woppendorf
Die Budelmutter tritt nicht als Kinderschreck auf, da sie sich nur durch Geschenke bemerkbar macht. Am Heiligen Abend nach Einbruch der Dunkelheit setzen sich Erwachsene und Kinder in Erwartung der Budelmutter hin und beten. Auf einmal öffnet sich leise die Tür einen schmalen Spalt weit, so dass man nicht hinaussehen kann. Es kollern Äpfel, Nüsse, Zwetschken und andere Näschereien in die Stube; die Budelmutter „budelt“ diese Sachen herein. Die Andacht findet ein jähes Ende, denn die Kinder stürzen sich auf die Geschenke und trachten, dass jedes zu seinem Teil komme.
Der Brauch war vor etwa zwanzig Jahren allgemein verbreitet, wird aber nur recht selten gepflegt.
Referenzen
Quelle:
Leopold Schmidt, Berchtengestalten im Burgenland.
In: Burgenländische Heimatblätter 13, 1951.
Budelmuttermehr
Kirchfidisch (und weitere). Seit mehr als einem halben Jahrhundert ist der wissenschaftlichen W...
Beschreibung
Seit mehr als einem halben Jahrhundert ist der wissenschaftlichen Welt bekannt, dass es im Burgenland eine eigenartige Berchtengestalt gibt, eben die Budelmutter oder Budelfrau. Irene Thirring-Waisbecker hat schon 1896 darauf aufmerksam gemacht, und sie mit der Lutzelfrau als Gestalt des 13. Dezember identifiziert. Für Niederösterreich und für Ost- und Untersteiermark ist sie schon seit einem vollen Jahrhundert geläufig, da sie Karl Weinhold 1853 für Steiermark, Theodor Yernaleken 1859 für Niederösterreich feststellen konnten. Auf steirischer Seite wurden die Nachrichten im Laufe der Jahrzehnte mehr als noch vermehrt. Im Burgenland wurde sie nur durch die Befragung des Bayerisch-Österreichischen Wörterbuches wiederentdeckt und die ungefähre Erstreckung ihres Geltungsbereiches durch Eberhard Kranzmayer kartographisch abgesteckt. Unsere Befragung ergibt freilich ein bedeutend genaueres Bild und lässt die Gestalt an zehn Orten, zwischen der Buckligen Welt und dem Lafnitztal, deutlich hervortreten. Das Hauptverbreitungsgebiet ist die Wart und das gesamte Gebiet zwischen Pinka und Strembach. Von dort führen die Verbindungen in die Oststeiermark.
Kirchfidisch / Kohfidisch
Die Budelmutter ist kein Kinderschreck. Sie tritt nur auf, um brave Kinder zu beschenken. Am 24. Dezember abends nach dem Ablöschen des Christbaumes öffnet sich plötzlich die Tür ein wenig, und durch den Spalt wirft jemand Nüsse (manchmal auch Nüsse und Äpfel) in die Küche. Den Namen Budelmutter führt man hierorts auf das „Budeln“ (Rollen und Poltern) der Nüsse zurück. Bei kinderreichen Familien gibt es dann meist ein Hallo, denn jedes Kind versucht möglichst viele Nüsse zu erfassen.
Die Budelmutter selbst zeigt sich nicht, braucht sich also nicht zu verkleiden. Ihr Amt versieht meist eine kinderfreundliche und „nussreiche“ Frau aus der Nachbarschaft oder aus dem Verwandtenkreis. Dieser Brauch wird in Kohfidisch, Kirchfidisch und Umgebung meist in einzelnen Kreisen gepflegt und ist in den letzten Jahren im Schwinden begriffen.
Referenzen
Leopold Schmidt, Berchtengestalten im Burgenland.
In: Burgenländische Heimatblätter 13, 1951.
Budelmutter, Budelfraumehr
Grafenschachen. Seit mehr als einem halben Jahrhundert ist der wissenschaftlichen W...
Beschreibung
Seit mehr als einem halben Jahrhundert ist der wissenschaftlichen Welt bekannt, dass es im Burgenland eine eigenartige Berchtengestalt gibt, eben die Budelmutter oder Budelfrau. Irene Thirring-Waisbecker hat schon 1896 darauf aufmerksam gemacht und sie mit der Lutzelfrau als Gestalt des 13. Dezember identifiziert. Für Niederösterreich und für Ost- und Untersteiermark ist sie schon seit einem vollen Jahrhundert geläufig, da sie Karl Weinhold 1853 für Steiermark, Theodor Vernaleken 1859 für Niederösterreich feststellen konnten. Auf steirischer Seite wurden die Nachrichten im Laufe der Jahrzehnte mehr als noch vermehrt. Im Burgenland wurde sie nur durch die Befragung des Bayerisch-Österreichischen Wörterbuches wiederentdeckt und die ungefähre Erstreckung ihres Geltungsbereiches durch Eberhard Kranzmayer kartographisch abgesteckt. Unsere Befragung ergibt freilich ein bedeutend genaueres Bild und läßt die Gestalt an zehn Orten, zwischen der Buckligen Welt und dem Lafnitztal, deutlich hervortreten. Das Hauptverbreitungsgebiet ist die Wart und das gesamte Gebiet zwischen Pinka und Strembach. Von dort führen die Verbindungen in die Oststeiermark.
Grafenschachen
Die Budelmutter hat über dem Kopf einen weißen Schleier, der bis zum Boden reicht. Die Budelmutter tritt vor Weihnachten auf und wirft Dörrobst durch die Küchentür vom Hof in die Küche, welches für die kleinen Kinder bestimmt ist. — Ein Unterschied zwischen Budelmutter und Budelfrau kann nicht festgestellt werden.
Referenzen
Quelle:
Leopold Schmidt, Berchtengestalten im Burgenland.
In: Bgld. Heimatblätter 13, 1951.
Beschreibung
Die Budelnandl erscheint am 5. Dezember.
Referenzen
Leopold Schmidt
Berchtengestalten im Burgenland
Bgld. Heimatblätter 13, 1951