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1997 Ergebnisse

Brautsingen – Zahlingmehr

Zahling. Ein alter Brauch wird wiederentdeckt: Das Brautsingen. Freundinnen ...

Zeitraum
-
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Aktuell
Ort
Zahling

Beschreibung

Ein alter Brauch wird wiederentdeckt: Das Brautsingen.
Freundinnen der Braut finden sich am Vorabend der Hochzeit im Hause ein und singen ihr das alte Lied „Die Sonne neiget sich“.

Die Brauteltern sind natürlich auf einen Empfang vorbereitet, und es gibt anschließend Speisen und Getränke.

Jürgen Stampfel (Gols): Brautlied (Die Sonne neiget sich)

Referenzen

Quelle:
Wiederentdecktes Brauchtum: Brautsingen in Zahling – Jennersdorf (meinbezirk.at)

Brautstehlen, Brautentführungmehr

Ortsunabhängig. Das Brautstehlen, wobei dann entweder Lösegeld oder die inzwischen ...

Zeitraum
-
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Festausübung
Aktuell
Ort
Ortsunabhängig

Beschreibung

Das Brautstehlen, wobei dann entweder Lösegeld oder die inzwischen aufgelaufene Zeche bezahlt werden muss, ist auch in Orten üblich, wo das übrige Brauchtum schon verschwunden ist. Man findet es häufig auch in städtischen und Industriegebieten.

 

 

Die Brautentführung stellt einen besonders in Süddeutschland verbreiteten Volksbrauch während der Hochzeitsfeier oder des Hochzeitsessens dar. Traditionell fallen sowohl Planung als auch tatsächliche Durchführung in den Aufgabenbereich des Hochzeitsladers. Heutzutage allerdings wird die Entführung vom Trauzeugen und meist weiteren Freunden des Brautpaares ausgeführt. Der Brauch, der auch unter den Begriffen des „Brautverziehens“, „Brautstehlens“ oder „Stehlens der Braut“ bekannt ist, genießt wachsende Popularität, insbesondere in Bayern, Österreich und der Schweiz.
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Quelle: Brautentführung – Brauchwiki

Referenzen

Bertl Petrei, Lebendiges Brauchtum im Burgenland.
Eisenstadt, 1973.

 

Brautverkaufenmehr

Donnerskirchen (und weitere). Eine „Köchin“ oder „Hochzeitsköchin“ tritt ...

Zeitraum
01.01.-31.12.
Turnus
Ohne
Festausübung
Aktuell
Ort
Donnerskirchen, Winden am See

Beschreibung

Eine „Köchin“ oder „Hochzeitsköchin“ tritt in Winden am See auf und in Donnerskirchen auf, wo sie mit einem Suppentopf Geld absammelt; das findet um Mitternacht statt und heißt „Brautverkaufen“.

Referenzen

Bertl Petrei, Lebendiges Brauchtum im Burgenland.
Eisenstadt, 1973.

 

Brettlrutschen – Donnerskirchenmehr

Donnerskirchen. Der Ort Donnerskirchen am Neusiedlersee zeichnet sich dadurch aus, ...

Zeitraum
-
Turnus
Ohne
Festausübung
Aktuell
Ort
Donnerskirchen

Beschreibung

Der Ort Donnerskirchen am Neusiedlersee zeichnet sich dadurch aus, dass Ausläufer des Leithagebirges, die mit Trockenrasen bewachsen sind,  bis  ins Dorf hereinreichen. Die aller nächste Umwelt beziehen die Kinder natürlich mit in ihre Spiele ein. Ein beliebtes Spiel der Donnerskirchner Schulbuben von 6 bis 14 Jahren ist „Brejdlrutschn” . Jeder auf einem Brett sitzend, rutschen sie die steilen, durch Trockenrasenbedeckung besonders glatten Abhänge herunter. Bevorzugter Ort für dieses für Donnerskirchen charakteristische Spiel des Brettlrutschens ist ein Abhang des Kirchbergs oberhalb der Bergstraße. Schon aus weiterer Entfernung erkennt man etwa auf Höhe der Kirche, aber weiter westlich gelegen, eine oder mehrere abgefahrene Rutschbahnen, die an Stellen ohne Unebenheiten und ohne Buschwerk angelegt werden. Die Hangneigung beträgt dort 25 bis 30 Grad.
Die Brettlrutsche ist ein einfaches Spielzeug, das sich die Buben selbst her stellen. Wer Übung hat, braucht dazu eineinhalb bis zwei Stunden, sonst dauert die Anfertigung einen halben Tag. Auf ein 2 cm starkes Brett von 80 cm Länge und 20 cm Breite (die Maße können variieren) werden zwei oder drei Querleisten so genagelt, dass man beim Sitzen mit leicht angewinkelten Beinen nicht abrutschen kann (Abb. 2). Jeder Bub baut sich seine „Brejdlrutschn” nach eigenen Körpermaßen. Seitlich kann ein zugespitztes Hölzchen als Bremse angenagelt sein, in einer Entfernung, in der der Bub sie „g’längt” ( Abb. 3).

Geht die Fahrt zu schnell, wird das parallel zum Brett mit der Spitze nach hinten liegende Hölzchen in die Höhe gerissen, damit hakt das andere Ende in die Erde und verlangsamt die Fahrt. An der Vorderseite der Brettlrutsche kann eine Schnur, ähnlich wie bei einem Schlitten angebracht sein. Nimmt man sie beim Fahren straff zurück und zieht nach rechts oder links, kann man mit ihrer Hilfe ein wenig lenken. A n der Schnur wird
die Brettlrutsche auch beim Bergaufgehen nachgezogen. Viele Brettlrutschen haben jedoch weder Bremse noch Schnur. Auf das Präparieren ihrer Brettlrutsche legen die Buben viel Wert: Die unteren Kanten, unter diesen besonders die vordere, werden abgerundet, die Unterseite des Bretts wird mit einem Kerzenstumpf, mit Seife, Dieselöl oder Schiwachs eingerieben, um sie gleitend zu machen.
Brettlrutschen kann man bei jedem Wetter, auch bei Regen. Meist sieht man aber die Buben bei schönem Wetter, vorzugsweise im Spätsommer und Herbst ihre Bretter den Abhang hinauf tragen oder hinaufschleifen, dann setzen sie sich darauf und rutschen hinunter (Abb. 2).
Das geht mit viel Geschrei vor sich. Es kommt darauf an, das Gleichgewicht zu halten; oft fällt einer um. Auch Verletzungen, die vom Arzt versorgt werden müssen, können sich die Buben dabei zuziehen. Wenn das Gras auf einer der ausgefahrenen Bahnen nicht mehr gut nachwächst, was nach etwa zwei Jahren der Fall ist, wird parallel zur alten Bahn eine neue angelegt.
Brettlrutschen ist ein Spiel, das man mit anderen Kindern zusammen spielt, nie sah ich eines allein. Ein Bub, der schon das Brett unterm Arm trägt, öffnet die Hoftür und ruft: „Gejhst mid brejdlrutschn?”. Dann ziehen sie zu zweit weiter und holen noch ein paar Freunde zusammen. Mädchen spielen nur selten mit, sie werden dann durch ihre Brüder dazu angeregt. Heute siebzigjährige Donnerskirchner erzählen, dass Brettlrutschen in ihrer Kindheit ein beliebter und häufigerer Zeitvertreib war als heute.

Foto Brettlrutschen

Referenzen

Quelle:
Iris Barbara Graefe, Brettlrutschen. Ein Kinderspiel am Neusiedler See.
In: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde.
Neue Serie Band XXVII, 1973.

Bilder

Brettlrutschen - Donnerskirchen
Brettlrutschen - Donnerskirchen

Brunnenopfer, Hausvater, Wasserkultmehr

Illmitz. Das Wasser beherrscht in hohem Maße das Leben des Landmannes. Wo es...

24Dec
Zeitraum
24.12.
Turnus
Ohne
Festausübung
Erloschen
Ort
Illmitz

Beschreibung

Das Wasser beherrscht in hohem Maße das Leben des Landmannes.
Wo es fehlt, kann keine Siedlung entstehen, können weder Vieh noch Feldfrüchte gedeihen. Frühzeitig suchte sich der Mensch alle ihm notwendigen Dinge durch Zauber- und Kulthandlungen zu sichern. Durch Brunnenverehrung will er das Versiegen des Trinkwassers verhindern.
Der Brunnen wird ge­schmückt, um ihn werden Tänze aufgeführt. Durch solche soll auch der Regen beeinflusst werden. Diese Regentänze werden entweder im fließenden Wasser ausgeführt oder es wird der Tänzer, meist ein junges Mädchen, mit Wasser über­gossen. Dieses Mädchen wird häufig mit Laub oder
Gras verkleidet, um die magi­sche Gewalt zu steigern.
Trotzdem in deut­schen Ländern die Wasserverehrung schon seit dem Ausgange des Mittelalters er­loschen ist, haben sich doch Überbleibsel bis in unsere Tage erhalten.
Auch im Burgenlande treffen wir verschiedene Bräuche, die als Reste eines Wasserkultes gedeutet werden können. Es ist wohl kein Zufall, dass sich solche Restformen besonders in Gebieten mit schwieriger Wasserversorgung finden.
Quelle: Karl Horak, Wasserkult.
In: Burgenländische Heimatblätter, Folge 3, 1. Jahrgang.
Eisenstadt, 1932.
Burgenlaendische-Heimatblaetter_1_0061-0063.pdf (zobodat.at)

 

Illmitz

Im Folgenden ein Brauch,  der am Heiligen Abend (24. Dezember) in Illmitz geübt wird.
Zum Abendessen kommt ein Gebäck, das Menschengestalt aufweist, auf den Tisch. Es wird der „Hausvater“ genannt. Davon wird nun ein Stück des Kopfes abgeschnitten und in den Hausbrunnen geworfen, damit der darin wohnende Wassergeist im kommenden Jahre keinem Menschen schade. Dass das Wasser alljährlich ein Opfer fordere, ist ein weitverbreiteter Glaube. Um sich gegen unliebsame Zufälle zu schützen, brachte man in früherer Zeit dem Wassergeist ein Menschenopfer dar. Solches wird uns sogar noch im Anfange des 18. Jahrhunderts von Blanius aus Kleinrussland überliefert. Im Erzgebirge hat sich an Stelle des Menschenopfers das Hineinwerfen von Kinderkleidern eingebürgert; auch unser burgenländischer Brauch will mit dem menschenähnlichen Gebäck den Brunnengeist täuschen und befriedigen.
Dieses Illmitzer Brunnenopfer ist aber nicht zu verwechseln mit der aus vielen Orten überlieferten Sitte, dem Brunnen Opfer in Form von Geld (Erzgebirge), Brot (Böhmerwald), Salz (Schwaben), Honig (Schlesien), ja sogar eines kleinen Mahles (Niederösterreich) darzubringen.

Referenzen

Karl Horak, Wasserkult.
Burgenländische Heimatblätter 1, 1927

 

Brunnenschmücken, Fronleichnam,mehr

Großhöflein. In Großhöflein hat sich nun der Brauch erhalten, am Fronleichnamsta...

Zeitraum
-
Turnus
Ohne
Festausübung
Aktuell
Ort
Großhöflein

Beschreibung

In Großhöflein hat sich nun der Brauch erhalten, am Fronleichnamstage neben dem üblichen Schmücken der Fenster und Straßen auch die Dorfbrunnen zu
schmücken. Fronleichnam 1955 wurde dieser Brauch letztmalig durchgeführt und soll hier nun festgehalten werden.
Einzelne Gruppen, ich möchte sie fast als „Brunnengruppen“ bezeichnen, welche sich aus Burschen und Mädchen aus den Häusern der jeweiligen Brunnenbenützer zusammensetzen, übernehmen das Schmücken der einzelnen Brunnen, von denen es heute noch deren fünf gibt. Schon in den Vortagen gehen die einzelnen Gruppen in den nahen Wald, um sich das nötige Material für den Brunnenschmuck zu verschaffen. Es wird dazu nur Laubzeug genommen, zu dem dann noch Zweige des beliebten Buchsbaumes kommen, aus denen hauptsächlich kleine Kränzchen, mit Blumen durchflochten, hergestellt werden. Das Laubzeug wird in einen kühlen Raum gebracht, meist in das „Presshaus“ eines der Mädchen, wo das Laub frisch gehalten wird, und wo dann auch das Flechten selbst stattfindet. Das Mädchen des Hauses, in dem geflochten wird, hat außerdem die ehrenvolle Aufgabe, ein aus
Blumen geflochtenes Kreuz herzustellen, welches auf einen Holzrahmen aufgeflochten wird und das am Fronleichnamstage als schönste Zierde an der Brunnenröhre befestigt wird.
Während die Mädchen mit dem Flechten beschäftigt sind, fahren die Burschen am Tage vor Fronleichnam mit langen Leiterwagen in den Wald, von wo sie eine hohe Birke heimholen. Jede der einzelnen Gruppen bemüht sich dabei, den höchsten Baum zu finden.
Am Morgen des Fronleichnamstages wird dann frühzeitig mit dem Schmücken der einzelnen Brunnen begonnen. Während sich ältere Leute mit dem Schmücken der Fenster und Straßen beschäftigen, entspinnt sich zwischen den Burschen und Mädchen der einzelnen „Brunnengruppen“ ein regelrechter Wettkampf. Jede der einzelnen Gruppen möchte den schönsten Brunnen haben. Die langen Girlanden werden auf die Ränder der Brunnentröge aufgelegt, mit Steinen beschwert, um ein Herunterfallen zu verhindern, und diese wieder mit Blumenkränzchen verdeckt. Auch die Brunnenröhre selbst wird mit Girlanden umwunden und mit kleinen Kränzchen geschmückt. Bei manchen Brunnen wird auch unter den Wasserlauf ein Kränzchen gehängt, so dass das Wasser durch dieses durchfließt. Zum Abschluss wird, gleichsam als Krönung, das Blumenkreuz an der Brunnenröhre befestigt.
Indessen haben die Burschen auch schon den Brunnenbaum herangeschafft, in dessen Äste von den Mädchen 3—4 Meter lange bunte Maschen und Bänder befestigt wurden. Nachdem der Stamm des Baumes fast bis zur Krone mit Girlanden umwunden wurde, wird dieser mit Hilfe von langen Leitern aufgestellt. Dazu wurde ein ca. 1 Meter tiefes Loch gegraben, in das jetzt der Baum gestellt wird. Mit Stangen und Prügeln wird das Erdreich wieder festgestampft, um so dem Baum einen sicheren Stand zu verleihen.
Interessant ist es auch, dass einer der Brunnen, der schon vor längerer Zeit durch einen Hydranten ersetzt wurde, ebenfalls geschmückt wird. Da der ihn um-
gebende Boden betoniert ist, befestigt man den Baum ganz einfach mit starkem Draht am Hydranten selbst, nicht aber ohne ihn vorher mit Girlanden umwunden zu haben. Man sieht also, dass moderne Technik nicht immer alten Bräuchen vollständig Einhalt zu bieten vermag.
Ein weiterer interessanter Brauch ist es auch, die Brunnenbäume mit Bildern und Kreuzen zu schmücken. Aus den nächstgelegenen Häusern werden hierzu Bilder gebracht und an die Stützen des Baumes gelehnt oder aber auch an ihm selbst befestigt. Es handelt sich dabei um Bilder, die irgendein religiöses Motiv darstellen. Ist man mit dem Schmücken dann so weit, ist meist auch schon die Zeit gekommen, um sich rasch für den Gottesdienst umzukleiden. Ältere Frauen streuen noch schnell Blumen und Gras auf die Straßen und stellen dermaßen einen bunten Teppich für den Weg, den die Prozession nehmen wird, her. Nach dem Gottesdienst zieht die Fronleichnamsprozession in ihrer üblichen Form, mit weiß gekleideten Mädchen, Musik, Fahnen und Feuerwehr durch das festlich geschmückte Dorf. Ist diese beendet, versucht ein jeder als Schutz gegen jegliches Unglück, gegen Blitzschlag und Feuersbrunst, ein Kränzchen, zumindest aber einen Teil der Girlanden zu erlangen, welches dann zu Hause in der Schüttkammer oder im Stall aufbewahrt wird. Das schönste Stück, das Brunnenkreuz, erhält das Mädchen, welches es geflochten hat. Am Nachmittag werden dann die Bilder, die während der Prozession die Bäume zierten, wieder nach Hause getragen. Am Abend wird von den Burschen unter lustigen Debatten jeder einzelne Baum „verlizitiert“ (versteigert). Geboten wird natürlich Wein. Gemeinsam gräbt man den Baum wieder aus und trägt ihn in das Haus des nunmehrigen Besitzers, wo das Ereignis gebührend begossen wird. Später trifft man sich dann beim Tanz, wo auch die Mädchen auf ihre Rechnung kommen.

Referenzen

Quelle:
Norbert F. Riedl, Das Brunnenschmücken im Burgenland.
In: Burgenländische Heimatblätter 18, 1956.

Brunnenschmücken, Neujahrmehr

Tauka. Wasser stellt ohne Zweifel eines der wichtigsten und notwendigsten ...

01Jan
Zeitraum
01.01.
Turnus
Ohne
Festausübung
Aktuell
Ort
Tauka

Beschreibung

Wasser stellt ohne Zweifel eines der wichtigsten und notwendigsten Elemente dar. Ein Leben ohne Wasser wäre schlechthin gar nicht vorstellbar. Es ist daher
nicht verwunderlich, dass Wasser immer schon eine ganz bestimmte Stellung einnahm und eine besondere Verehrung erfuhr. Seine reinigende, befruchtende, kühlende und löschende Wirkung spiegelt seine Bedeutung in magischen und symbolischen Handlungen des ganzen Lebenskreises. Vorchristliche Weihe und kultische Reinigung durch Wasser wurde in der Taufe und im Weihwasser der Kirche übernommen. Von allen heidnischen Kulten hat sich deshalb der Wasserkult am ausgeprägtesten erhalten.
Das Wasser ist da am heilkräftigsten, wo es unmittelbar aus der Erde hervortritt; ganz besonders wird dies von fließendem Wasser betont. „Brunnen“ bedeutet im Deutschen sowohl die Quelle als auch die künstlich gefasste oder mechanisch erschlossene Wasserader.
Aus den vorher angeführten Gründen wird dem Brunnen oder der Quelle dann natürlich eine besondere Verehrung zuteil5. Die ungeheure Wichtigkeit, ja
sogar Heiligkeit des Brunnens, macht es gewissermaßen zur Pflicht, für die Reinigung und die Instandhaltung desselben zu sorgen. Daher finden jährlich Brunnenreinigungen statt, die zu bestimmten Zeiten und von bestimmten Gruppen durchgeführt werden.
Diese Reinigungen, als auch das Brunnenschmücken selbst, stellen einen Fruchtbarkeitsbrauch dar. Im Mai“, zu Ostern oder zu Pfingsten werden die
Brunnen mit Blumen und Kränzen geschmückt Am 1. Mai oder zum Neujahr — wie z. B. im südlichen Burgenland — wird oft ein Baum zum oder auf den Brunnen selbst gestellt. Die Fruchtbarkeit des Baumes soll gewissermaßen auf den Brunnen übertragen werden, damit das Wasser nie versiege.
Aus diesen Reinigungen und Schmückungen sind vielerorts eigene Brunnenfeste entstanden, die heute noch vielfach bestehen, ohne dass man sich über den
eigentlichen Sinn derselben im Klaren ist. Meistens sind oder waren diese Bräuche mit anschließendem Tanz oder einem Trunk in Verbindung, was zum Teil auch dazu beigetragen haben mag, dass sie sich erhalten haben.
Quelle:
Norbert F. Riedl, Das Brunnenschmücken im Burgenland.
In: Burgenländische Heimatblätter 18, 1956.

Tauka

Im südlichen Burgenland (Gemeinde Tauka und Nachbargemeinden) werden die Brunnen, die das Trinkwasser liefern, mit einem mit bunten Papier gezierten Christbaum (Fichte oder Tanne) geschmückt. Dies geschieht, um ein Versiegen des Brunnens zu verhüten. Auch aus dem Elsass wird erzählt, dass am Neujahrstag Mädchen die Brunnen mit einem Tannenbaum und bunten Papierbändern schmücken.

Referenzen

Quelle:
Karl Horak, Wasserkult.
In: Burgenländische Heimatblätter 1, 1927.

 

 

Brunnenschmücken, Wasserkultmehr

Eisenstadt. Wasser stellt ohne Zweifel eines der wichtigsten und notwendigsten ...

Zeitraum
-
Turnus
Ohne
Festausübung
Aktuell
Ort
Eisenstadt

Beschreibung

Wasser stellt ohne Zweifel eines der wichtigsten und notwendigsten Elemente dar. Ein Leben ohne Wasser wäre schlechthin gar nicht vorstellbar. Es ist daher
nicht verwunderlich, dass Wasser immer schon eine ganz bestimmte Stellung einnahm und eine besondere Verehrung erfuhr. Seine reinigende, befruchtende, kühlende und löschende Wirkung spiegelt seine Bedeutung in magischen und symbolischen Handlungen des ganzen Lebenskreises1. Vorchristliche Weihe und kultische Reinigung durch Wasser wurde in der Taufe und im Weihwasser der Kirche übernommen. Von allen heidnischen Kulten hat sich deshalb der Wasserkult am ausgeprägtesten erhalten.
Das Wasser ist da am heilkräftigsten, wo es unmittelbar aus der Erde hervortritt; ganz besonders wird dies von fließendem Wasser betont. „Brunnen“ bedeutet im Deutschen sowohl die Quelle als auch die künstlich gefasste oder mechanisch erschlossene Wasserader.
Aus den vorher angeführten Gründen wird dem Brunnen oder der Quelle dann natürlich eine besondere Verehrung zuteil. Die ungeheure Wichtigkeit, ja
sogar Heiligkeit des Brunnens, macht es gewissermaßen zur Pflicht, für die Reinigung und die Instandhaltung desselben zu sorgen. Daher finden jährlich Brunnenreinigungen statt, die zu bestimmten Zeiten und von bestimmten Gruppen durchgeführt werden.
Diese Reinigungen, als auch das Brunnenschmücken selbst, stellen einen Fruchtbarkeitsbrauch dar. Im Mai“, zu Ostern oder zu Pfingsten werden die
Brunnen mit Blumen und Kränzen geschmückt Am 1. Mai oder zum Neujahr — wie z. B. im südlichen Burgenland — wird oft ein Baum zum oder auf den Brunnen selbst gestellt. Die Fruchtbarkeit des Baumes soll gewissermaßen auf den Brunnen übertragen werden, damit das Wasser nie versiege.
Aus diesen Reinigungen und Schmückungen sind vielerorts eigene Brunnenfeste entstanden, die heute noch vielfach bestehen, ohne dass man sich über den
eigentlichen Sinn derselben im Klaren ist. Meistens sind oder waren diese Bräuche mit anschließendem Tanz oder einem Trunk in Verbindung, was zum Teil auch dazu beigetragen haben mag, dass sie sich erhalten haben.
Quelle:
Norbert F. Riedl, Das Brunnenschmücken im Burgenland.
In: Burgenländische Heimatblätter 18, 1956.

 

Eisenstadt

Im Mai sieht man den Brunnen am Hauptplatz mit einer Birke geschmückt, an der bunte Papierbänder hängen. Früher wurden am 1. Mai alle öffentlichen Brunnen auf diese Weise geziert. Den Zweck dieses Brauches kennt man nicht mehr. Es wurde mir erzählt, dass die Birke einen den Mädchen gesetzten Maibaum darstellen soll, da diese ja beim Brunnen zusammenkommen. Der ursprüngliche Sinn ist aber der, dass die Fruchtbarkeit des Baumes auf den Brunnen übertragen werden soll.

Referenzen

Karl Horak, Wasserkult.
Burgenländische Heimatblätter 1, 1927

 

Budelfrau, Budelmutter, Gackerermehr

Wiesfleck. In Oberschützen sind die Gestalten der Budelfrau und der „Gackerer“...

Zeitraum
-
Turnus
Ohne
Festausübung
Aktuell
Ort
Wiesfleck

Beschreibung

In Oberschützen sind die Gestalten der Budelfrau und der „Gackerer“ noch getrennt gewesen, in Oberwart und in Wiesfleck wie in Kemeten sind sie offensichtlich verbunden worden. Die Schicksalsfrau hat die Funktion der Hühnersegen-verheißenden Heischegänger mit übernommen. Das scheint bei den
nahe beisammen liegenden Terminen und bei der engen Nachbarschaft deutschen und ungarischen Bräuche sehr verständlich.

Siehe: Kikerikischreien in Neustift bei Schlaining

Wiesfleck

Budelfrau oder Budelmutter, wird dargestellt als alte Frau, die nach Weihnachten zu den Leuten und Kindern kommt. Bringt Gaben, vor allem Dörrobst mit. Bevor sie ins Haus tritt, ruft sie: ’Pi meine Hendln, pi, meine Hähne’. Dann geht sie ins Haus und teilt Gaben aus. Sie selbst bekommt auch etwas. Bekommt sie in einem Haus einmal nichts, ruft sie beim Fortgehen: „Pi meine Hendln, nichts sollts legen, das ganze Jahr.“

Referenzen

Quelle:
Leopold Schmidt, Berchtengestalten im Burgenland.
In: Burgenländische Heimatblätter 13, 1951.

Budelfrau, Gackerermehr

Oberwart. In Oberschützen sind die Gestalten der Budelfrau und der „Gackerer“...

05Jan
Zeitraum
05.01.
Turnus
Ohne
Festausübung
Aktuell
Ort
Oberwart

Beschreibung

In Oberschützen sind die Gestalten der Budelfrau und der „Gackerer“ noch getrennt gewesen, in Oberwart und in Wiesfleck wie in Kemeten sind sie offensichtlich verbunden worden. Die Schicksalsfrau hat die Funktion der Hühnersegen-verheißenden Heischegänger mitübernommen. Das scheint bei den
nahe beisammen liegenden Terminen und bei der engen Nachbarschaft deutscher und ungarischer Bräuche gerade in der Wart sehr verständlich.

siehe: Kikirikischreien in Neustift bei Schlaining

Oberwart

Die Budelfrau ist schwarz angezogen, hat das Gesicht vermummt oder einen Schleier, in der Hand einen Sack (oder ein Simperl) mit Geschenken. Am 5. Jänner abends ist die „Reiche Nacht“. Da beschenkt (pudelt) die Hausmutter die Kinder mit Zuckerwerk und dürrem Obst. Die Budelfrau macht die Tür so auf, dass sie den Kindern unsichtbar bleibt, und pudelt auf. Es ist ein alter Volksbrauch und versinnbildlicht die hl. drei Könige, als sie das Jesuskind beschenkten. Andere meinen wieder, die Hausfrau tut es deshalb, damit sie im kommenden Jahr mit dem Geflügel gutes Geschäft macht.

Referenzen

Quelle:
Leopold Schmidt, Berchtengestalten im Burgenland.
In: Burgenländische Heimatblätter 13, 1951.