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Blochziehen – Stubenmehr
Stuben. Anrede, gesprochen beim Blochziehen in Stuben am 21. Februar 1909, ...
Beschreibung
Anrede, gesprochen beim Blochziehen in Stuben am 21. Februar 1909, übermittelt von Johann Kainz, Bürgermeister.
Hochgeehrte Festversammlung!
Geliebte Freunde von nah und fern, Jung und Alt, Groß und Klein,
seid uns als Festgenossen allesamt recht herzlich willkommen!
Geliebte Zuhörer!
Ich bin von der ehrsamen Burschenschaft ersucht worden, bei unserem heutigen Faschingsfeste die Festrede zu halten.
Ich nahm diesen ehrenden Auftrag willig an, jedoch weil ich so wie Moses, der Knecht Gottes, von jeher nicht wohl beredt gewesen bin,
und auch eine schwere Zunge habe, so bin ich gezwungen, meine Festrede zu verlesen.
Indem ich als Einleitung Euch solches mitteile, rechne ich auf Eure Rücksicht und beginne die für das heutige Faschingsfest verfasste Rede. Nun bitte ich um Eure werte Aufmerksamkeit, damit ich nicht vergeblich rede.
Und sollte Euch die Red´ zu lange dauern und nicht gefallen, so denkt, dass ichs nicht besser versteh.
Ich will mich befleißen, alles gut zu machen; ob es mir auch gelingen wird, das wird man erst am Schlusse sehn.
Ich werd es selbst erfahren, wenn wir auseinandergehen.
Liebe Brüder und Schwestern in dem Herrn!
Wir haben soeben einen ganz außerordentlichen Festzug gemacht, desgleichen in unserem bescheidenen Orte seit Menschengedenken noch nicht vorgekommen ist.
Der Zug sollte ein Hochzeitszug sein und hat dies seltene Ereignis seine eigene Geschichte, die ich Euch kurz mitteilen will.
Es herrscht in der Grenzgegend unseres Landes die Volkssitte, d. h. der Gebrauch, wenn in einem Orte im Laufe eines Faschings sich unter den Burschen oder Mädchen auch nicht eines findet, welches seinen Nacken unter das süße Joch der Ehe beugt, so wird von der ehrsamen Burschenschaft ein „Blochziehen“ veranstaltet.
In dieser Lage waren heuer auch wir, weil bei uns sich weder ein Mädel bestrebte, unter die Haube zu kommen, noch ein Bursche das Verlangen hatte, sein Leben durch Gewinnung eines holden Weibchens zu versüßen.
Unsere liebe Jugend, sie liebte nicht glühend heiß,
sie hatten ein Herz, so kalt wie Eis.
Drum konnte keine richtige Hochzeit zustande kommen.
Die ehrsame Burschenschaft musste sich deshalb bequemen, hinaus in den Wald zu gehen, um unter den Bäumen eine geeignete Braut zu suchen, mit der wir Hochzeit halten können.
Zum Glück brauchten wir nicht lange zu suchen.
Im Walde unserer Gemeinde fanden wir eine schlank gewachsene Fichtenbraut,
um die wir warben und die uns bereitwilligst gratis überlassen wurde.
Wir ließen uns durch nichts abschrecken, griffen wacker an,
scheuten keine Mühe und brachten unsere Riesenbraut unter vielen Schweißtropfen hierher an den Bestimmungsort,
wo sie nun öffentlich vor vielen Zeugen durch das Los einem glücklichen Gewinner angetraut werden soll.
Bevor wir jedoch diese Antrauung vollziehen, sei es mir gestattet, noch einige Worte zur Beherzigung an unsere Jugend,
besonders an unsere Schönen zu richten, die zumeist schuld daran sind, dass wir heute den Hochzeitszug machten.
Sollte Euch meine Rede vielleicht schon zu lang und fad vorkommen, so kann ich nichts dafür.
Damit Ihr Euch nicht langweilt, verlängert Eure Geduld um ein gutes Stück und spannt Eure Aufmerksamkeit ein bisschen höher,
denn ich hätt´ ja bald auf das Wichtigste vergessen!
Ich werde mich schon beeilen, damit ich bald fertig werde.
Nun hört, was ich Euch noch sagen will, jetzt passts gut auf, jetzt kommt das Wichtigste!
Was ich jetzt sage, gilt Euch, Ihr lieben, guten Mädchen, nehmts recht tief zu Herzen!
Vor allem ersuche ich Euch, dass Ihr in Zukunft dafür sorgen möget, dass ein solches „Blochziehen“,
wie wir heut verrichteten, sich nicht gar zu oft wiederhole, denn das wäre für Euch und uns eine Schande.
Ich rate Euch, fasst einen anderen Sinn, habt etwas heißere Liab und seid uns Burschen stets treu gesinnt.
Wenn Ihr unseren Werbungen mehr Gehör schenkt und uns von Herzen gut seid,
dann haben wir Euch auch gern – warum sollt man ein blitzsauberes Mädel nicht gern haben?
„Bei Männern, welche Liebe fühlen, fehlt auch ein liebend Herze nicht“.
Dann wird der nächste Fasching gewiss nicht ohne Hochzeit vergehen,
sondern es wird heißen:
Es gibt nix Schöneres auf der Welt, als wie ein junges Paar.
Wenn eins dem andern recht gefällt, dann heiraten s´, das ist wahr.
Denn´s Leben in der Eh´ ist doch ganz schön und kreuzfidel.
Und die Burschenschaft wird dann keinen Anlass finden, Bloch zu ziehen.
Wenn Ihr einmal so weit gekommen seid, um in den Hafen der Ehe einzuschiffen,
dann beherzigt folgendes schöne Wort des Dichters Schiller:
Drum prüfe, wer sich ewig bindet,
Ob sich das Herz zum Herzen findet.
Der Wahn ist kurz, die Reu ist lang!
In diesen kurzen Worten liegt tiefer Sinn und Wahrheit.
Wie gar viele Ehen werden gegründet, wo nicht das Herz zum Herzen, sondern das Geld zum Geld sich findet.
Bei gar vielen Heiraten legt man das Hauptgewicht auf Äußerlichkeiten und sieht nicht darauf,
ob Lieb zu Lieb sich findet, deshalb gibt es auch viele unglückliche Ehen,
die manchen das Leben für immer verdrießen.
Drum lasst Euchs gesagt sein:
Wenn Ihr zum Heiraten Euch einmal entschließt, so schaut nicht auf Geld und Äußeres,
sondern seid bedacht, dass Lieb zu Lieb und Herz zu Herz sich findet,
denn nur dann ist die Ehe eine echte und wahre Ehe, die erfreut und glücklich macht.
Damit Ihr aber mehr Heiratslust gewinnt, rat ich Euch,
sich recht oft mit Heiratsgedanken zu beschäftigen.
Es ist zu empfehlen, dass Ihr es der Annemarie nachmacht, die vorm Schlafengehen immer sprach:
Ohne Männer is´s halt so traurig,
ohne Mann is´s halt so öd.
Ach, wenn ich nur a, wie andre,
an´ Mann schon bald hätt!
Wenn Ihr meinen Rat befolgt, dann weiß ich gewiss, dass die Heiratslust bei Euch bemerkbar wird,
sodass man von Euch mit Recht sagen kann:
Heiraten täts´ halt schon gern,
möchts schon gern Weiber wern,
weil Euch sonst a nix mehr gfreut
bei dera Zeit!
Ja, heiraten ist jedermanns Ziel.
Drum ist kein menschlich Herz von dieser Sehnsucht frei.
Man sucht mit Eifer und gern, sich mit einem andern auf ewig zu verbinden.
Auch wir Burschen haben solch Gefühl, drum sagen wir oft und gern:
Das Schönste ist doch weit und breit
zwei treu verliebte Seelen,
wenn sie für Zeit und Ewigkeit
einander sich vermählen.
Aber die Liebe, die ist halt öfters blind,
man sucht und findt gar oft ein falsches Kind.
Auch unserer Burschenschaft erging es so.
Mir scheint, sie haben auch eine falsche Braut erwählt;
sie kommt mir gar zu ungeschickt und hölzern vor.
Das Blochziehen ist uns zwar gelungen, doch haben wir kein holdes Weib errungen.
Es war unsere Brautfahrt eine Täuschung, nur bloßer Schein.
Schaut nur her! Da liegt die Riesenbraut, was ists mit ihr?
Sie schaut nicht auf, sie hat sich unter Kränzen verborgen, vielleicht ist sie gar auf der Fahrt gestorben.
Ja fürwahr! Was soll ich noch weiter reden?
Es zahlt sich nicht aus, Euch ist es ja schon zuwider, drum hör ich gar auf und sag:
Gfreuts Enk, die Predigt ist aus!
Schließlich sage ich im Namen der ehrsamen Burschenschaft allen guten Freunden, die durch ihre Anwesenheit unser Blochziehen verherrlichten, für ihr wertes Erscheinen unseren herzlichsten Dank.
Besonders danken wir der Gemeinde, dem Brautvater, der so gütig war, uns das Bloch zu überlassen,
und wünschen allen Gottes reichsten Segen, dauernde Gesundheit und ein frohes Leben! Amen!
Endlich habe ich die Ehre, noch folgende wichtige Dinge zu melden:
Es wird wohl das Schönste sein, drum bitte ich Euch noch um Geduld, hörts mi an und seids ruhig!
1. Es wird dem schaulustigen und zum Teil neugierigen Publikum angezeigt, dass nach Schluss meiner Festrede unsere nunmehr selig dem Herrn entschlafene Fichtenbraut an Ort und Stelle verlost wird.
Wer sich noch ein Los kaufen will, melde sich beizeiten, denn während der Verlosung muss er schweigen.
2. Wird allen Loskäufern zu wissen gemacht, dass der glückliche Gewinner vom hohen Rat der ehrsamen Burschenschaft zu zehn Litern Leikaufwein (Wein, der bei Vertragsabschluss als Besiegelung des Einverständnisses getrunken wird) verurteilt wird, die muss er aber standapeter (stante pede (lat.) = stehenden Fußes, sofort) zahlen.
Zahlt er s´gern, so kann er noch mehr zahlen.
Zahlt er s´nicht gern, dann wird er zu Gunsten unseres Feuerwehr-Jubiläumsfonds um zwei Kronen bestraft.
Im Nichteinbringungsfalle wird er brav ausgelacht.
Hat der Gewinner diesem Gerichtsspruch Genüge geleistet, so kann er das Bloch auf seine Kosten heimführen und damit machen,
was er will, denn wir treten ihm das Eigentumsrecht ohne Widerrede ab und es geht uns weiter nix an.
Nur raten wir ihm, dass er es nicht zu lange hier liegen lässt, sonst machen s´ ihm Malheur, wofür wir keine Haftung übernehmen.
3. Wird allen Anwesenden bekanntgegeben, dass es nach Schluss dieses Festes jedem erlaubt ist, in das Wirtshaus zu gehen.
Dort bekommt er allerlei gute Speisen und Getränke und wird gut bedient werden.
Um sein eigenes Geld kann er kaufen, was er will und kann sichs im Essen und Trinken a guat gschehn lassen.
Es ist ihm erlaubt, dort zu sitzen, so lang er will, aber anständig muss er sein, sonst wird ihm gezeigt,
wo der Zimmermann ´s Loch hat lassen (Loch – hier: Tür).
Es wird dort auch a Musi und schöne Maderl geben. Verspürt einer Tanzlust, so kann er mit seinen eigenen Füßen tanzen bis in die Früh.
Aber dann muss er früher mit dem Ballkomitee a gscheits´ Wort reden, die san nit so haklich, wenn er grad will, so lassen s ihm zu Ehren der Fichtenbraut drei Ehrentänze auch ohne Entree machen. Ich merks, es wird Enk schon z´lang, nur Geduld, jetzt kommt das End!
4. Ich bitte Enk, merkts alle guat auf!
Ihr wissts ja, nix is in der Welt umsonst, selbst der Tod nicht.
Ich hab a mei Red nicht umsonst ghalten.
Man zahlt für die Komödie und auch für das Zuschauen mit offenen Augen.
Soll ich denn umsonst g´redt habn? Ich glaub nit!
Wir wollen jetzt für mei lange Red, wenn s´ glei fad gwen is, und für die Transportkosten unserer Braut ein kleines Opfer bringen,
da mag jeder, bevor er weggeht, seinen Beutel oder Brieftaschn aufmachen und etwas opfern.
I sag nit, wieviel, denn das wär grob; sagn wir, je mehr, desto besser!
Dabei erinnere ich mich an den schönen Spruch:
Wohlzutun und mitzuteilen vergesset nicht!
Denn solche Opfer gefallen der Burschenschaft wohl.
Fürs Opfer sag ich im Vorhinein „Vergelts Gott!“
Denn danach möcht ich vergessen oder nicht Zeit haben.
Referenzen
Quelle:
Karl M. Klier, Das Blochziehen. Ein Faschingsbrauch von der Südostgrenze Österreichs.
Burgenländische Forschungen, Heft 22.
Eisenstadt, 1953
Blochziehen – Tudersdorfmehr
Tudersdorf. Bericht und Niederschrift von Eduard Jandrisitsch, Tudersdorf 8 (19...
Beschreibung
Bericht und Niederschrift von Eduard Jandrisitsch, Tudersdorf 8 (1941).
An den langen Winterabenden werden von den Ortsburschen und Mädchen die Vorbereitungen zum Blochziehen getroffen.
Zuerst gilt es, mit dem Bürgermeister zu sprechen, der ihnen ein schönes Bloch aus dem Gemeindewald zur Verfügung stellt.
Dann werden Abend für Abend die nötigen Proben durchgenommen.
Zum Schluss werden noch sämtliche alten Gewänder, die zu finden sind, mit Beschlag belegt,
alte feste Bauernstiefel, weiße Leinenhosen, bunte Halstücher, alte Pelzmützen;
für die Mädchen werden alte, weite buntgefärbte Leinenkittel gesucht,
feste Stiefel oder grobe Leinenstrümpfe, seidene Dreieck- und Umschlagtücher
sowie alte Schürzen.
Nachdem diese Vorbereitungen getroffen sind, werden die verschiedensten Personen verkleidet,
welche Handwerker darstellen, die mit ihrer Tätigkeit Geld erwerben und der Bevölkerung Spaß machen.
Schuhputzer mit Kästchen, Bürsten und Schuhpasta bedrängen Zuschauer und putzen ihnen die Schuhe,
um dafür ein Trinkgeld zu erhalten.
Andere sind als Rasierer verkleidet und machen sich mit einem hölzernen Rasiermesser und Pinsel an Männer und Frauen heran,
um für das „Rasieren“ ihren Lohn zu erhalten.
Dann gibt es Messer- und Scherenschleifer, Burschen, die mit einem Klingelbeutel herumgehen;
andere wieder sind als Zigeuner und Zigeunerinnen verkleidet und machen unter den Leuten ihre Tänze,
die ihnen aber niemand verübelt.
Nicht vergessen werden darf zum Schluss der Schrecken der furchtsamen Kinder, der Bär und sein Treiber.
Der Bär ist ein stämmiger Bursche, mit einem Schafpelz oder irgend einem anderen Pelzstück verkleidet,
der vom Bärentreiber an einer starken Kette herumgeführt und mit einem derben Prügel angetrieben wird.
Damit der Bär die Schläge möglichst wenig spürt, hat er unter dem Pelz ein Brett angebracht.
Er hat auch die Aufgabe, sparsame Zuseher freigebiger zu machen, denn wehe dem,
den der Bär mit seinen schmutzigen Tatzen angreift!
Das Bloch wird von den Burschen geschlägert, entästet und auf einem Schlitten oder Wagen verladen.
Die Dorfmädchen schmücken Bloch und Fuhrwerk reichlich mit frischen Kränzen aus Tannen- oder Fichtenreisig und Immergrün;
auch an bunten Fähnchen fehlt es nicht.
Das Gefährt wird im Dorf aufgestellt, wo sich dann die gesamte Bevölkerung versammelt.
Über das Bloch werden quer kurze Stangen gebunden, an welche sich je ein Mädchen und ein Bursch stellen.
Auf dem Bloch sitzt der Bräutigam, gewöhnlich der älteste Bursch der Gemeinde.
Unter dem lauten Hurra der Bevölkerung und unter den Klängen der Musik bewegt sich alles zu einer bestimmten Stelle der Straße,
wo querüber ein buntes Band gezogen ist. Hier werden die verschiedenen Sprüche und Verse aufgesagt, die Bevölkerung zahlt noch ein Lösegeld, worauf das Band von einem Mädchen zerrissen wird.
Hernach geht der Zug weiter zum Dorfwirtshaus, wo das Bloch von den Burschen versteigert wird.
Der Erlös wird beim Dorfwirt von den beteiligten Personen Hausvater, Brautvater, Bräutigam, Kranzljungfrauen, den übrigen Teilnehmern
und den Musikanten verbraucht.
Der Text des Blochziehens stimmt zum größten Teil mit dem des Blochziehens in St. Michael überein.
(Siehe Blochziehen – St. Michael)
Es ist aber mit Dir eine blamable Gschicht,
Weil Du, so wie alle Burschen und Mädchen seid faule Wicht!
Referenzen
Quelle:
Karl M. Klier, Das Blochziehen. Ein Faschingsbrauch von der Südostgrenze Österreichs.
Burgenländische Forschungen, Heft 22.
Eisenstadt, 1953
Blochziehen – Unterschützenmehr
Unterschützen. Niederschrift nach dem Brauch vom Jahre 1927 durch Georg Kurz. Hoch...
Beschreibung
Niederschrift nach dem Brauch vom Jahre 1927 durch Georg Kurz.
Hochgeschätzte Festgäste!
Es ist jetzt der Augenblick gekommen, wo ich den liebgeehrten Gästen unsere liebliche Waldbraut vorstellen soll.
Da muss ich im Voraus bemerken, dass diese Waldbraut das Muster eines Weiberls ist, wo die heiratslustigen Diandl hauptsächlich von Unterschützen Folgendes lernen können:
Erstens ist unsre Braut still und bescheiden; sie liegt still und lang da, was man von allen unseren Mädchen nicht sagen kann – die uns oft schon ein Maul anhängen, wenn wir sie zu viel fragen und dann davonlaufen.
Zweitens gibt auch unsere Braut erst Feuer und Hitze im Ofen, während die Mädchen auch feurig und hitzig werden, wenn man sie a bisserl zwickt.
Aber auch wir Burschen müssen heute hören! Denn wir haben keine Kurasche (Courage), in das Ehejoch zu springen, sondern lieber herumzustrawanzen.
Das soll heute gesagt sein, dass wir uns heute bekehren und zugleich um das zukünftige Weiberl umschauen.
Und wenn die Mädchen das zu Herzen nehmen und wir Burschen mit Eifer in das Ehejoch springen, so wird sich auch hier unsre geschmückte Braut nicht umsonst geopfert haben.
Ich bin überzeugt, dass diese Hochzeitsfeier, die wir jetzt beginnen, erst dann lustig ausfallen wird, wenn unsre werten Gäste recht viel Schillinge springen lassen, um die schöne Braut auszukaufen.
Ich begrüße alle werten Gäste auf das Herzlichste, und wir Unterschützer Burschen und Mädchen wünschen allen eine fröhliche Unterhaltung! Vi Va!
Zweiter Akt.
Zu einer seltenen Feier sind wir heute gekommen,
und wir haben alle schönen Leute mitgenommen,
zu feiern hier ein Hochzeitsfest
mit großer Lust aufs Allerbest.
Ein ganzes Jahr ist nun vergangen,
und doch war nirgends ein Verlangen,
zu treten in den Ehestand,
für uns junge Burschen fast a Schand.
Die Leute meinen, es sind schwere Zeiten,
sich eine schöne Hochzeit zu bereiten.
um sich zu zeigen aller Welt,
das alles kostet gar viel Geld.
Ich aber meine, wir haben keine Kurasche (Courage),
das ist für uns Burschen eine Blamasche (Blamage),
Nicht freien eine schöne Maid
in dieser langen Faschingszeit.
Die Mädchen aber müssen es bekennen,
dass sie den Burschen oftmals davonrennen,
und nicht treten in den Ehestand,
der doch ist ein süßes Band!
Drum bringen wir aus grünen Waldes Gründen
die Braut, so schön, so schlank, sie zu verbinden
dem Mann, dem sie gefällt,
den kost´ es wohl ein schönes Geld.
Wir grüßen alle, die bei uns erschienen,
wir wollen ihnen gerne dienen.
Wir rufen: Hoch die Gäste,
zum seltenen Blochziehfeste!
Vi Va!
Referenzen
Quelle:
Karl M. Klier, Das Blochziehen. Ein Faschingsbrauch von der Südostgrenze Österreichs.
Burgenländische Forschungen, Heft 22.
Eisenstadt, 1953
Blochziehen – Weingrabenmehr
Weingraben. Aus der Chronik von Weingraben 1925 mitgeteilt von Stephan Csóka, W...
Beschreibung
Aus der Chronik von Weingraben 1925 mitgeteilt von Stephan Csóka, Weingraben 74.
In den Jahren, in welchen im Fasching keine Ehen geschlossen werden, ist das Blochziehen, der „Galtefasching“ ( galt = unfruchtbar, bei Kühen – keine Milch gebend) Gebrauch.
Die Jugend holt aus dem Walde einen 15 bis 20 m langen Fichtenstamm, das Bloch.
Mit Kränzen wird es geschmückt und auf der Stammseite ein Brautkranz aus Rosmarin befestigt.
Bei schönem Wetter holt die Jugend den Baum selbst mit dem Wagen vom Walde und bringt ihn bis zum Dorfende;
bei ungünstigem Wetter wird ein Pferdegespann benützt.
Am Mittag des Faschingsdienstags versammelt sich die Jugend mit vielen Bewohnern der Gemeinde am Dorfende.
Bei schönem Wetter wird der Wagen von den Burschen gezogen, bei schlechtem werden zwei Paar Pferde vorgespannt. Zwei Burschen auf Pferden begleiten den Block.
Ein Bursche steigt auf den Stamm und spricht:
1. Guten Tag!
Gruß und Ansprache war dem Redner recht schon bei den Alten,
die Nachricht ist frei und kann ein jeder halten.
Schwer beladen steht der Wagen
und harrt der Erlösung vor dem letzten Ziel,
damit wir die Bürde leichter ertragen,
ziehen wir ein mit Klang und Spiel.
Soll das Werk den Meister loben,
hundert fleißige Hände regen sich helfend im muntern Bund,
und im eifrigen Bestreben werden alle Kräfte kund.
Was regt sich dort? Was wälzt sich dort
die langen Gassen brausend fort?
Ein Bloch, ein Baum ists von Gestalt.
Drum frisch, Musikanten, seid zur Hand,
dass auch die Braut ans Ziel gelangt!
Weil das Geschick uns hat gegrollt,
haben wir die Braut aus dem Wald geholt.
Längst schon hört ichs in Worten klingen,
doch will ichs leise nicht besingen.
Weil keine Eh ward geschlossen
in der bestimmten Zeit,
ging man frei und unverdrossen
und holte sich die Braut vom Wald.
Wo das geschehen, ist Euch bekannt:
zu Weingraben im Jahre 1925.
Hernach bewegten sich die Teilnehmer unter Musikbegleitung ins Dorf.
Der Bräutigam sitzt dabei auf dem Bloch.
Am Ende des Zuges werden auf einem alten Wagen alte Körbe und zerschlagene Töpfe als Heiratsgut der Braut geführt.
In der Mitte des Ortes steht ein Bogen, bei dem die Mädchen das Bloch nicht durchlassen wollen.
Hier wird wie folgend verhandelt:
2. Burschen, unser Gruß sei Euch gegeben,
wie es sich für Menschen ziemt!
Die Meinung kann sich ein jeder bilden,
wie man s´bildt und wie mans nimmt.
Wir wollen Euch die Freud nicht stören,
braucht nicht zu nähren Euern Stolz,
ihr habt ja eine Braut von Holz!
Wir wollen Euch ein wenig necken,
drum ziehen wir den Kranz hier vor;
doch Ihr braucht Euch nicht zu schrecken,
kommt und unterhandelt hier vorm Tor!
Nach kurzer Unterhaltung lassen die Mädchen das Bloch durchziehen.
3. Nachher sagt ein Mädchen:
Holde Eintracht, guter Wille,
nun entfernen wir den Kranz,
ziehet ein mit Klang und Spiele,
dass bei Euch die Fahrt wird ganz.
Was die Burschen hat betroffen,
gehet auch uns Mädchen nah.
Doch wir empfinden keine Schand,
unser Wunsch soll erklingen offen:
Heil den Burschen, Heil den Mädchen zu Weingraben im Jahre 1925!
Referenzen
Quelle:
Karl M. Klier, Das Blochziehen. Ein Faschingsbrauch von der Südostgrenze Österreichs.
Burgenländische Forschungen, Heft 22.
Eisenstadt, 1953
Blochziehen – Zahlingmehr
Zahling. Mitgeteilt von Franz Pummer, Zahling Nr. 6. Da der Fasching heuer w...
Beschreibung
Mitgeteilt von Franz Pummer, Zahling Nr. 6.
Da der Fasching heuer wieder zu Ende geht und wir dieses traurige und lustige Fest feiern, so bitten wir um die gebührende Aufmerksamkeit.
Aber der Fasching geht heuer wieder zu Ende,
und den Zahlinger Burschen reicht keine die Hände.
Es ist für uns Burschen zwar eine Schande zu nennen,
dass keiner von allen hat heiraten können.
Und weil wir versehn’, z’heiraten kommen,
so haben wir uns ein Bloch genommen;
nd weil wir nicht konnten ins Eh’joch hinein,
so spannten wir uns in den Wagen ein.
Wohl kann uns das Bloch nicht das Weib ersetzen,
aber es ist doch zu unserm Ergötzen!
Denn das Weib kann man nicht mehr los sein,
das Holz aber steckt man in Ofen hinein.
Es ist wohl a alte G’schicht,
dass von uns Buam koane z’Heiraten kimp.
I bin grad noch nit an der Reih,
aber schamen tu i mi a mit all glei.
Es wolltn wohl drei antrag’n,
aber an jed’n hats fehlg’schlag’n.
Der Seppl will die Stanzl habn,
und er moant, sie wird ihm’s Heiraten nit versag’n,
weil er s’ schon öfter hat g’nommen beim Kragn.
Und der Florl, die Schmuli, sie sagn: War eh schon Zeit,
schimpfn eh schon alle Leut!
Und das dritte hoaßt Hiasl und Eval, gar a liabs Paar,
und da sagn d’Leut: Da wird’s schon gwiss wahr!
Aber beim Heiraten hat koane koa Glück,
drum sein a die ganzen Hochzeiten agstickt.
Aber Ihr Buam, i will Euch was sagn:
Heiraten muass ma, wia ’s kimp,
sonst wern ma vor lauter Blochziagn bucklet und blind!
Und als schon alle Hoffnung verschwunden,
Da hat si zum Schluss ganz a verruckts Brautpaar erfunden.
Sie sagt zu ihm: Du, i wir´ Dein Weib,
und er is verruckt wia da Esel aufs Heu.
Und ob sie gleich viele Mädchen hassen,
so woll’n sie sich doch trauen lassen.
Aber das Brautpaar ist das Ärmste von allen,
sie können das Kopulationsgeld (Kopulation = Trauung) nicht zahl’n.
Drum bitt ich für sie von allen um Gaben.
ihr werdet Euch doch dieser Brautleut’ erbarmen,
sie möchten gern eine fröhliche Hochzeit haben.
Ihr lieben Freunde, säumt Euch nicht mit den Gaben,
und können es keine Groschen nicht sein,
so gebt halt Schilling und Dollar hinein.
Der Bräutigam is von der Stadt Paris,
er is a feiner Herr ganz gewiss.
Doch gehört er nicht zu den echten Franzosen,
das sieht man an seinen zerrissenen Hosen.
Sein Name ist französisch pére Csomvel (Vater …?),
fressen tut er wie ein altes Kamel
und saufen wie a Elefant,
das is jetzt den Herrn allen bekannt.
Der Name der Braut soll Klara Fasching sein,
drum tuat sie sich a schon am Tanz erfreun.
Und hört sie eine Musik in ihrer Näh,
so hupft sie höher als ihre Flöh.
Gebürtig is sie von Hohenbruck,
sie geht bald vorwärts, bald wieder z’ruck.
Und weil s’ halt gar kan Fried nit gibt,
is g’wiss, weil sie da Kittl zwickt.
Der Bräutigam hat ka Pferd, ka Kuah, weder Ochs noch Mist,
wann er nit selber a Rindviech ist.
Und sie kane Hühner, weder Enten, noch Schwein,
vielleicht, dass sie selbst eine Gans will sein.
Und weil er ka Pferd nit haben will,
so hat er doch Stadtmarschierer (= Läuse) viel.
Und sie bringt das Erbteil mit in die Eh
vielleicht an ganzen Kittl voller Flöh.
Nun, Ihr lieben Freunde, wisst Ihrs wohl, wie’s mit dem Brautpaar steht,
das heute zum Altare geht!
Und alle, die ihre Spenden gaben,
die sollen den herzlichsten Dank dafür haben.
Aber bevor wir sie als Ehleut verbinden,
so müssen wir noch ihren Namen verkünden,
zwei-, drei Mal, wie ’s überall Sitte is,
denn heiraten tun s’ wohl jetzt schon gwiss
Zum ersten Mal: Herr Hiasl Kamel,
zum Fressn bist mir gar zu schnell.
Und weil er nur Wasser trinkt statt Wein,
so wird er wohl von Konstantinopel sein.
Er nimmt zur Ehe Urschula Bruck.
Doch halt! Jetzt kannst Du nimmermehr z’ruck.
Und weil sie nimmer von Bruck kann sein,
so is sie halt von Fasching kehr ein.
Zum zweiten Mal, Herr Krawall Peter,
jetzt hab ich vergessen zum Donner und Wetter
von was für an Loch er wohl außer is,
doch halt, pardon, von der Stadt Paris!
Er nimmt Klara Urschel zu seiner Frau,
von wo is denn die schnell, die verflixte Sau,
a so, jetzt fallt ’s ma schon wieder ein,
Sie is von dem Hohenbruck-Verein.
Zum dritten Mal Herr pere Csonvel,
Jetzt werd ich immer sagen: Kamel.
Und von wo er auch is, das woaß i gewiss,
er is von der großen Stadt Paris.
Er nimmt Klara Urschel zu seiner Frau,
auch diese nenne ich mehr keine Sau.
Zum dritten Mal kann sie nimmermehr z’ruck,
sie is von dem schönen Ort Hohenbruck.
Mir wern uns gar nit mehr länger plagn,
weil wir die Einwilligung von Konstantinopel kriagt habn.
Ich fordere Euch auf, wenn die Ehe soll geschlossen wern,
So steht all viere auf!
Aufs Wohl unseres Brautpaares stoßen wir unsre Gläser an.
Braut und Bräutigam zu Ehren
Lasst uns die Gläser leeren! Hoch!
Trauzettel.
Nun, Ihr Brautleut, da Ihr verkündet seid,
frag ich Euch: Seid Ihr zum Heiraten bereit?
Du, Bräutigam, wenn Du Deine Braut lieben tust,
so gib ihr vor allen einen Kuss!
Und Du, Braut, liebst Du den Herrn Kamel,
so musst Du ihn umarmen schnell!
Und gebts einander die rechte Hand,
jetzt ist es allen schon bekannt.
Doch wisst Ihrs auch, wie´s in der Ehe besteht,
und wie ’s Euch vielleicht schon morgen geht?
Die Braut, die heut geküsst wird von ihrem Mann,
wohl morgen schon Schläge bekommen kann.
Und den Mann, dem die Frau will die Ehe versüßen,
den wird wohl morgen das Leben verdrießen.
Und wenn sie ihn heute noch so zärtlich liebt,
sie ihm morgen vielleicht schon Ohrfeigen gibt.
Doch Ihr sollt beisammen bleiben,
bis man im Feld das Korn tut schneiden.
Und ist Euch diese Zeit zu lang,
so nimm ein jedes seinen Gang:
Du, Bräutigam, Du geh nur nach Paris,
dort bist Du ohne Frau ganz gewiss
und Braut, Du geh nach Hohenbruck,
da schau Du nimmer z’ruck.
Sonst müsst Ihr beisammen bleiben,
bis Euch die Flöh vom Haus vertreiben.
Ihr habt Euch beide schon genommen,
Jetzt sollts noch einen Tusch bekommen!
Hoch!
Referenzen
Quelle:
Karl M. Klier, Das Blochziehen. Ein Faschingsbrauch von der Südostgrenze Österreichs.
Burgenländische Forschungen, Heft 22.
Eisenstadt, 1953
Blochziehen, Wagen, Gruppen, Hohes Gericht, Altweibermühlemehr
Großpetersdorf (und weitere). Unter den Wagen und Gruppen sind einige sehr altertümliche anzutref...
Beschreibung
Unter den Wagen und Gruppen sind einige sehr altertümliche anzutreffen.
Auf einem Wagen sitzt das Gemeindegericht, auch „Hohes Gericht“. Das Heiratsgut wird, wie beim Hochzeitsbrauch, auf einem anderen Wagen mitgeführt.
Die Altweibermühle erscheint in Großpetersdorf 1931 und in Frohnleiten. Hier stand sie auf dem Bloch als große Schachtel, in die oben das alte Weib gesteckt wurde und unten ein junges Mädchen herauskam.
Das Beschlagen eines störrischen Esels zeigten auf einem Wagen die Dorfschmiede zu Riedlingsdorf. Auch in Henndorf war 1936 ein Schmied beim Beschlagen tätig. Auch in Henndorf war 1936 ein Schmied beim Beschlagen tätig. Jüngerer Zeit gehören andere Darstellungen mit ländlichen und gewerblichen Beschäftigungen an, wie ein Wagen der Schusterzunft in Riedlingsdorf.
In Schandorf saßen 1930 auf zwei Wagen der Koch, Gastwirt, Fleischhauer und Selcher, die Wein und Würstel feilboten.
Wäschermädel treffen wir an in Riedlingsdorf und Großpetersdorf. Hier zeigt sie ein Bild in Tracht, die Wäsche nach alter Art mit einem Mangelbrett bearbeitend. Im letztgenannten Ort erscheint auch eine Erntegruppe, Schnitter und Schnitterinnen werden in einem Bericht aus Lafnitzdorf erwähnt.
Mehrfach kommt ein Tanzwagen vor wie in Stegersbach 1936.
Aus fremdenBereichen stammt ein Wagen mit einer Grinzinger Heurigenschenke in Stegersbach 1936.
Foto Hohes Gericht – hier Blochziehen Limbach
Foto Hohes Gericht – hier Blochziehen Limbach
Foto Altweibermühle – hier Faschingsumzug Pinkafeld
Referenzen
Quelle:
Karl M. Klier, Das Blochziehen. Ein Faschingsbrauch von der Südostgrenze Österreichs.
Burgenländische Forschungen, Heft 22.
Eisenstadt, 1953
Blochziehen, Brautpaar, Bittmann, Ausgebermehr
Ortsunabhängig. Neben dem Brautpaar treten die üblichen Personen der Hochzeitsgesel...
Beschreibung
Neben dem Brautpaar treten die üblichen Personen der Hochzeitsgesellschaft wie der Bittmann (Ladmann, Hochzeitslader), Brautführer, Ausgeber, die Kranzlerinnen in Kleidung und Benehmen nicht besonders hervor. Ihre Art entspricht der bei wirklichen Hochzeiten üblichen.
Der Standesbeamte oder Pfarrer trägt meist ein talarartiges schwarzes Gewand, eine barettartige Kopfbedeckung, oft einen falschen Schnurrbart und einen Brille.
Aus einem Buch liest er seine Predigten und Formeln vor.
Referenzen
Quelle:
Karl M. Klier, Das Blochziehen. Ein Faschingsbrauch von der Südostgrenze Österreichs.
Burgenländische Forschungen, Heft 22.
Eisenstadt, 1953
Blochziehen, Fällen des Blochsmehr
Schölbing (und weitere). Das Fällen des Blochs erfolgte in Unterrohr in festlicher Weise. Am...
Beschreibung
Das Fällen des Blochs erfolgte in Unterrohr in festlicher Weise. Am Tag des Blochziehens zog alles in den Wald, die Burschen teilweise maskiert und beritten, teilweise damit beschäftigt einen geschmückten Wagen zu ziehen, auf den ein Fass Wein oder Bier geladen war.
Auch maskierte und verkleidete Mädchen waren dabei. Die Musik begleitete den ganzen Zug. Im Wald wurde Halt gemacht und die Burschen machten sich daran, den Baum zu fällen; lauter Jubel aller Anwesenden begleitete den Fall des Baumes. Die Äste wurden entfernt, der Stamm auf den Wagen geladen und bekränzt. Dann stärkten sich die Burschen mit dem Getränk und luden das Fass ebenfalls auf den Wagen, um den Stamm dem Dorfe zuzuziehen.
(Gewährsmann L. Großschedl in den 1870er – 1880er Jahren)
In Schölbing wurde der gefällte Baum am Samstag in die Nähe des Dorfes gebracht und von den Burschen bei einem nächtlichen Feuer schmausend und trinkend bewacht, um eine boshafte Beschädigung zu verhindern.
Aufgeladen lag das Bloch entweder mit dem vorderen End auf einem Halbwagen und schleppte das schwächere Ende hinten auf dem Boden nach, oder es wurde auf zwei Halbwagen geladen und so gezogen oder auch gefahren.
Referenzen
Quelle:
Karl M. Klier, Das Blochziehen. Ein Faschingsbrauch von der Südostgrenze Österreichs.
Burgenländische Forschungen, Heft 22.
Eisenstadt, 1953
Blochziehen, Gretl in der Buttnmehr
Alle. Die „Gretl in der Buttn“ ist eine altertümliche Trickfi...
Beschreibung
Die „Gretl in der Buttn“ ist eine altertümliche Trickfigur. Der Darsteller hat vor den Leibe den naturgetreuen Oberkörper einer alten Frau gebunden. Sein eigener Oberkörper steckt scheinbar in einem Tragkorb oder in einer Butte, die die alte Frau auf dem Rücken trägt. So zeigt die „Gretl in der Buttn“ ein Lichtbild aus Mannersdorf an der Rabnitz 1930 und ein zweites aus Bonisdorf 1938.
Referenzen
Quelle:
Karl M. Klier, Das Blochziehen. Ein Faschingsbrauch von der Südostgrenze Österreichs.
Burgenländische Forschungen, Heft 22.
Eisenstadt, 1953
Bilder
Blochziehen, Rasierermehr
Alle. Die Rasierer, Bartputzer oder Friseure sind häufig auftauchende Ges...
Beschreibung
Die Rasierer, Bartputzer oder Friseure sind häufig auftauchende Gestalten.
Ihre Verkleidung ist einfach, ihr Handwerkszeug bildet etwa ein Kübel und ein kleiner Maurerpinsel. Die Opfer werden mit dem Pinsel eingeseift und mit einem
riesigen Rasiermesser aus Holz, das zuerst umständlich abgezogen wird, rasiert.
So ergibt sich die Gelegenheit, die Opfer zu hänseln und Geld einzunehmen, entweder für die Behandlung oder für das Loskaufen von ihr.
Hier der Link zu einem Foto aus Tirol. Es zeigt Rasierer bei der Arbeit!
Referenzen
Quelle:
Karl M. Klier, Das Blochziehen. Ein Faschingsbrauch von der Südostgrenze Österreichs.
Burgenländische Forschungen, Heft 22.
Eisenstadt, 1953
